Für die Familie, die Ambras Leben verändert hat.
Geschrieben von Sarah Altendorfer - 23.12.2012
Für die beste Freundin von allen - geliehene Worte
Ich bin ein kleiner Straßenhund
Gewesen, in meinem ersten Leben.
Und ich hatte schon alle Hoffnung verloren
Doch dann hat man mir meine Chance gegeben.
Auf drei Beinen nur gehe ich meinen Weg
Ein Hindernis, dass mich nicht allzu sehr stört.
Und doch lang verhinderte, dass man mich wollte-
Aber schließlich habt ihr meinen Namen gehört.
Ich kam dann in ein ganz anderes Land
Mit ganz anderen Bräuchen,
ganz anderen Menschen.
Dort war’s, wo ich meine Familie fand.
Der Anfang war schwer, alles so fremd.
Ich verstand wenig und wusste nicht viel
Vom Leben mit Katzen und Menschen,
Von täglichem Gassi und Spiel.
Und oft habe ich euch auch Kummer bereitet
Hab häufig gesehen, dass ihr nicht versteht
Warum ich euch doch nicht vertrauen konnte.
Doch vertraut habt ihr in die Zeit, die vergeht.
So oft war ich ängstlich, hab hilflos geknurrt.
Und immer, wenn jemand mein Halsband griff
Da hab ich geschnappt nach der tastenden Hand
Weil etwas in mir war, das niemand begriff.
Ich hab‘ viel erlebt, doch kann nicht erzählen
Was alles geschah, bevor man mich fand.
Was alles passierte und welches Leid
Ich musste ertragen, in meinem Heimatland.
Doch gab ich nicht auf, denn diese Chance,
sie war meine letzte. Ich schaute euch an
Und sah, dass ich mich hier verändern kann.
Langsam ward er gebrochen, der alte Bann.
Ich war nie ein normaler und typischer Hund.
Ich jagte niemals einem Ball hinterher.
Und auch war ich immer ein bisschen scheu
Doch bald gab es keine Bedenken mehr.
Ich hab nun ein Leben in Peißenberg
Mit all meinen Menschen, das hab ich vermisst.
Ein neues Leben, so voll von Glück
So voll von Liebe, dass man endlich vergisst.
Fünf Jahre sind inzwischen vergangen,
Fünf Jahre, in denen ich langsam verstand
Das Leben auch träumen und lieben bedeutet
Und manchmal sogar alte Schmerzen verbannt.
Felicia, die Glückliche, ist mein zweiter Name-
Nach all diesen Jahren wurde er wirklich wahr.
Denn auch, wenn es mir einst unmöglich erschien
Ist mein heutiges Leben einfach wunderbar.
Doch bin ich nun alt, und krank noch dazu.
Es ist bald soweit und ihr müsst das verstehen.
So schwer es auch ist, so unfassbar früh.
Nach allem was war, muss auch ich einmal gehen.
Ich werde euch alle nun leider verlassen
Und sehe die Tränen, die ihr um mich weint.
Ich weiß davon nichts, doch ich hoffe es schon
Dass die Zeit nochmal hilft und uns wieder vereint.
Ich bin ein kleiner Straßenhund
Gewesen, in meinem ersten Leben.
Und sterbe zufrieden, hab Liebe erfahren.
Denn einst hat man mir meine Chance gegeben.
(Sarah Altendorfer)